Scouttropolis – gemeinsam sind wir Stadt

Mit insgesamt über 800 DPSG Pfadfindern aus der Diözese Mainz errichteten wir im Sommer 2014 unsere eigene Pfadfinderstadt „Scouttropolis“. Dazu ging es am 24.August mit dem Sonderzug los in Richtung Brandenburg zur Mecklenburgischen Seenplatte. Dort angekommen errichteten wir innerhalb nur eines Tages unsere Stadt auf dem VCP Bundeszeltplatz. Unsere Schlafzelte standen in unserem Heldoner Bezirksdorf. Und auch die Jurte für unsere „Dark Mystery Bar“ war schnell aufgebaut.

Dann begann die Arbeit, denn das Startkapital war bei den vielfältigen Angeboten schnell ausgegeben, und so mussten wir als Aushilfskräfte die verschiedensten Berufe erlernen um wieder an Mainzelmünzen (die städtische Währung) zu kommen. Bei Schwierigkeiten einen passenden Job zu finden, war auch das Arbeitsamt immer eine gute Anlaufstelle. Mit wieder genug Kleingeld in der Tasche war es dann möglich, zum Beispiel das Kino zu besuchen oder sich die ein oder andere Leckerei für zwischendurch zu kaufen. Bei insgesamt 70 Angeboten von Sport bis zum kreativen Basteln, wie Mützen häkeln oder sein eigenes Fahrtenmesser herzustellen war für jeden was dabei. Bei Transportproblemen von großen in der Schnitzeria geschnitzten Ufos, bietete das städtische Taxiunternehmen eine gute Lösung. Auch in unserer „Dark Mystery Bar“ hießen wir viele Gäste willkommen, die völlig im Dunklen unsere verschieden Leckereien versuchten zu erschmecken. Zwischendurch war aber auch genug Zeit um den neu gewonnen Freunden eine Postkarte über die Wö-Post zu schreiben. Und so wuchsen wir zusammen, denn Dank Standesamt waren auch Eheschließungen und Adoptionen jeglicher Art kein Problem.

Über dieses vielfältige Leben in Scouttropolis wurden wir immer tagesaktuell durch unsere Lagerzeitung „KILT“ und unsere abendliche Scoutshow „Schärfer als Realität“ von SadR informiert. Hierbei erhielten wir auch Infos über das Wetter und was wir am nächsten Tag am klügsten anziehen sollten.

Auch der Mainzer Weihbischof Dr. Neymeyr sowie Diözesanjugendseelsorger Mathias Berger nahmen die lange Fahrt auf sich, um gemeinsam mit allen Bewohnern am Sonntagnachmittag einen Gottesdienst zu feiern. Überwältigt von der Stimmung vor Ort, blieben sie bis zum Lagerende und nahmen am Stadtleben teil. Weiter bereichert wurde die Stadt durch eine Gruppe israelischer Pfadfinder aus Nazareth. Mit rund 25 Teilnehmern brachten sie internationales Flair nach Scouttropolis und boten einen arabischen Tanzkurs sowie typische Leckereien aus ihrem Heimatland an.

Ein besonderes Highlight zum Abschluss war noch unser Stadtfest. Hier konnten wir Dosen werfen, Enten angeln, Hau den Alex spielen oder uns von einem Wahrsager die Zukunft voraussagen lassen. Dann hieß es Abschied nehmen und wir fuhren erschöpft, aber glücklich über die schöne Zeit am 05. September in unserem Sonderzug zurück.